Sonntag, 7. Dezember 2014

Astrid Korten interviewte das erfolgreiche Drehbuchautoren-Paar Ulrike und Hans Münch „Der Landarzt“, „Traumhotel“ und vieles mehr stammt aus der Feder der erfolgreichen Drehbuchautoren Ulrike und Hans Münch. Sie sind meine Interviewpartner für den Monat Dezember und haben sich meinen Fragen gestellt, in dem sie über Ihre Arbeit, Ihre Romane und über das, was ihnen besonders am Herzen liegt, sprechen. Viel Spaß bei Lesen dieses interessanten Gesprächs. Ihre Astrid Korten

Freitag, 5. Dezember 2014

Jedes holländische Kind fiebert dem 5. Dezember entgegen.

Sinterklaas, der auch als Heiliger Nikolaus bekannt ist, liegt den niederländischen Kindern ganz besonders am Herzen. Man kann ihn an seinem auffälligen roten Mantel erkennen, seiner roten Bischofsmütze und dem langen weißen Bart. Der heilige Mann kommt jedes Jahr Mitte November auf einem Dampfschiff an, das mit Geschenken gefüllt ist. Er bringt seine Helfer mit, die alle „Zwarte Piet“ (Schwarzer Peter) heißen. Für Kinder heißt das, dass sie ihren Schuh neben den Kamin oder vor die Hintertür stellen können. Am Abend reitet Sinterklaas auf seinem weißen Pferd Amerigo über die Dächer und legt kleine Geschenke in die Schuhe der Kinder. Seine Helfer, die schwarzen Peter, unterstützen ihn dabei. Traditionelle Süßigkeiten sind Lebkuchenfiguren, Gewürzkekse, Marzipan und Schokoladenbuchstaben. Geben Sie Ihren süßen Gelüsten nach: Diese Süßigkeiten erhalten Sie in jedem Supermarkt und jeder Bäckerei. 5. Dezember Der Feiertag selbst wird am 5. Dezember begangen, wenn Geschenke ausgetauscht werden. Kinder singen dem Nikolaus lautstark Lieder vor, bis sie ein Klopfen an der Tür vernehmen. Wenn sie brav waren, finden sie eine Tasche mit Geschenken direkt vor der Tür. Da Sinterklaas und der schwarze Peter nicht echt sind, verkleiden sich in den Niederlanden Erwachsene als Sinterklaas oder Peter, sehr zur Freude – und manchmal auch Verwirrung – der kleinen Kinder. Geschenke und Gedichte Ältere Kinder und Erwachsene feiern den 5. Dezember auch. Vor dem Feiertag ziehen sie Nummern mit dem Namen einer Person und kaufen Geschenke für diese Person. Die Geschenke werden verpackt, um den Inhalt zu verbergen, und kommen oft in Begleitung von lustigen Gedichten voller Wortspiele speziell für den Empfänger. Diese Geschenke sind die perfekte Art und Weise, um sich vor der ganzen Familien über jemanden lustig zu machen. Jedes holländische Kind fiebert diesem Tag entgegen: Mitte November kommt der Sinterklaas, der niederländische Nikolaus, mit dem Dampfboot in Holland an. Zusammen mit seinen Zwarte Pieten, den schwarzen Petern, hat er eine lange Reise von Spanien übers Meer hinter sich. Mit an Bord: unzählige Geschenke, die bereits sehnsüchtig erwartet werden. Was da wohl drin ist. Und so stehe ich zusammen mit Tausenden von Kindern am Kai im Zweiten Hafen von Scheveningen und warte auf den heiligen Mann. Was mir auffällt: Viele Kinder sind verkleidet. Sie tragen farbenfrohe Mützen mit Federn auf dem Kopf, so wie man sie auch von den Zwarte Pieten kennt. Manche von ihnen haben sogar ihr Gesicht dunkel angemalt und stecken in einem Pieten-Kostüm. Und sogar der ein oder anderen verkleidete Mini-Sinterklaas läuft mir über den Weg. Ihnen allen ist die Spannung anzumerken. Sinterklaas kommt heute an! Und damit sind die nächsten Wochen so etwas wie bei uns in Deutschland die Adventszeit. Höhepunkt ist der pakjesavond, der Päckchenabend am 5. Dezember, an dem die Sinterklaas-Geschenke ausgepackt werden. Wichtiger als der Inhalt des Geschenkes ist jedoch die Verpackung, die im Niederländischen als surprise bezeichnet wird. Sie soll so aufwändig, kunstvoll und kreativ wie möglich sein, begleitet von einem selbst verfassten Gedicht. Die surprise steht immer in Zusammenhang mit einer Charaktereigenschaft oder einem Hobby des Beschenkten. Und so kam es, dass mein Sohn eine ganze Woche mit dem Basteln einer surprise in Form eines Fußballstadions beschäftigt war, inklusive Fußballfeld, Tribünen, Fußballer und Zuschauer – ein Geschenk für seinen fußballbegeisterten Freund. Doch zurück zum Sinterklaas, der sich mit seinem Dampfboot dem Hafen nähert. Das Raunen um mich wird lauter, die ersten Kinder sitzen auf den Schultern ihrer Väter, damit sie besser sehen können. „Hij komt, hij komt“ („er kommt“) schreit es von allen Seiten. Und tatsächlich: Der in ein weißes Bischofsgewand mit rotem Talar und roter Bischofsmütze gekleidete Sinterklaas steht oben auf der Reling seines Dampfschiffes und winkt den Kindern beim Einfahren in den Hafen würdevoll zu. Ihn umringen die Zwarte Pieten, seine Helfer. Die Pieten sind überall: Sie stehen auf dem Oberdeck, winken vom Bug und hängen sogar am Schornstein des Schiffes. Ein unglaubliches Spektakel. Und die Euphorie um mich herum ist riesengroß. In den nächsten Wochen werden die holländischen Kinder das ein oder andere Geschenk in ihren Schuhen finden, das die Zwarten Pieten über Nacht durch den Kamin ins Wohnzimmer gebracht haben. Damit sie auch wirklich reich beschenkt werden, stecken die Kinder eine Möhre in den Schuh – ein Geschenk für das Pferd von Sinterklaas. Noch größer stehen die Chancen auf ein Geschenk, wenn man durch den Kamin ein Lied in die Lüfte trällert. Mein Sohn saß als Sechsjähriger mit einem selbstgebastelten Papiersprachrohr am Kamin und sang aus Leibeskräften das Kaminrohr hinauf – bis eine Ladung Asche und Staub auf seinem Kopf landete. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass Sinterklaas gerade mit seinem Schimmel über die Dächer geritten war, oder? Kulturkampf um "Zwarte Piet" Ist Sinterklaas ein harmloses Kinderfest, oder erinnert sein schwarzer Gehilfe an die Sklaverei? Jetzt mischen sich die UN ein und lösen in den Niederlanden Proteste aus. Mitte November wird in den Niederlanden traditionell der Einzug von Sinterklaas, Nikolaus, gefeiert. Zwei Wochen lang gibt man sich dem Konsum von Pfeffernüssen und Spekulatius hin, bevor der beliebte Freund der Kinder am 5. Dezember in einem finale furioso seine Geschenke unters Volk bringt und sich alsdann mit seinem Dampfboot wieder aufmacht, zurück nach Spanien, so die Legende. In diesem Jahr hat es den Niederländern die freudige Erwartung des Goedheiligman verhagelt. Am Samstag wurde bekannt, dass eine Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen einen etwaigen rassistischen Charakter des Brauchs untersuchen will. Anlass dafür ist "Zwarte Piet", der Gehilfe des "Sint" mit schwarz geschminktem Gesicht, knallroten Lippen und Afro-Perücke. Organisationen wie zum Beispiel die niederländische Stiftung Sklaverei-Vergangenheit" hatten bei den UN geklagt. In einem Brief der UN-Expertengruppe an die Regierung in Den Haag heißt es, die Figur des Piet sei ein "Dummkopf und Diener" sowie ein "Stereotyp afrikanischer Menschen". Schon zu Wochenbeginn rief die vermeintliche Einmischung aus Genf empörte Reaktionen hervor, etwa bei der Boulevardzeitung Telegraaf, die eine "linke Elite" beschuldigte, sie wolle dem Rest des Landes ihr geliebtes Fest nehmen. Geert Wilders will lieber die UN abschaffen Und dann kam Verene Shepherd: die Vorsitzende der UN-Expertengruppe regte im niederländischen Rundfunk an, die Regierung solle Sinterklaas abschaffen, weil das Fest an die Sklaverei erinnere. Seither macht sich der Volkszorn Luft, angeführt von Geert Wilders, der stattdessen die UN abschaffen will. Der Online-Nachrichtensprecher des Telegraaf erschien im Piet- Kostüm, eine Schülerin organisiert in Den Haag eine Demonstration: für Piet, gegen die UN. An die Spitze der Bewegung haben sich zwei junge Werbeprofis gesetzt. Ihre "Pietition" für den Erhalt von Zwarte Piet wurde zur schnellst wachsenden niederländischen Facebook-Seite. Dienstag gegründet, lag sie Mittwochnacht bei 1,7 Millionen likes. "Wir lassen uns nicht verrückt machen", heißt es da. "Unser Fest abschaffen? Wie sollen wir das unseren Kindern erklären?" Unter den Piet-Befürwortern herrscht pures Unverständnis. In ihren Augen ist die Diskussion absurd, da Sinterklaas ein Kinderfest mit fröhlicher Stimmung sei und damit im Wesen harmlos. Und dann ist da noch ein Teil der Legende, wonach "die Pieten" – Sinterklaas hat deren mehrere – von Dach zu Dach springen, bevor sie mit ihren Geschenken durch den Schornstein in die Häuser rutschen. Nur darum sei Piet schwarz. Was also, so der Tenor, soll die Aufregung? Amsterdam - Viele Niederländer reagieren mit wütenden Protesten auf Vorwürfe der Vereinten Nationen gegen ihr Nikolausfest. Eine Expertengruppe der Uno hatte das Fest als rassistisch eingestuft und die Abschaffung gefordert. Der niederländische "Sinterklaas" wird traditionell von einer Schar schwarzer Helfer, den "Zwarte Pieten" (Schwarzen Petern), begleitet. Innerhalb eines Tages unterstützten fast eine Million Niederländer auf Facebook eine "Pietition" für die Tradition. Es sei nur ein Kinderfest, argumentierten Zehntausende Nutzer. Wer den Brauch verurteile, verstehe ihn bloß nicht. Zum Vergleich: Eine andere Facebook-Seite, auf der die Figur des Schwarzen Peters als rassistisch bezeichnet wird, hat seit 2011 lediglich 7000 Likes bekommen. Die große Unterstützung für die Petition zeigt die tiefe Verbundenheit vieler Niederländer mit einem Brauch, der plötzlich bedroht scheint. "Lasst die schönste Tradition der Niederlande nicht verschwinden", heißt es auf der Seite. Die Rassismus-Arbeitsgruppe der Uno untersucht, ob "Sinterklaas" eine rassistische Figur ist. "Die Arbeitsgruppe kann nicht verstehen, warum Niederländer nicht einsehen, dass dies eine Rückkehr zur Sklaverei ist und dass dieses Fest im 21. Jahrhundert aufhören muss", hatte die Vorsitzende der Kommission, Professorin Verene Shepherd, im Fernsehen gesagt. Daraufhin brach ein Sturm der Entrüstung los. Der "Sinterklaas" kommt nach der Legende immer Mitte November in die Niederlande, um den Kindern Geschenke zu bringen. Begleitet wird der weiße Bischof von zahlreichen schwarz angemalten Helfern mit roten Lippen, lockigen Haaren und in bunten Phantasie-Kostümen. Ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender produziert eine Sendung, die wochenlang in Grundschulen gezeigt wird, in der es um die Abenteuer von "Sinterklaas" und den Schwarzen Petern geht. Kindern wird zumeist gesagt, die Helfer des "Sinterklaas" seien schwarz, weil sie durch Schornsteine in Häuser gingen. Das alles sei ein harmloser Spaß, sagen Verteidiger der Tradition. Unterstützer der Uno-Expertengruppe sehen das ganz anders. Vor allem schwarze Niederländer aus den früheren Kolonien Surinam und den Antillen sowie einige Intellektuelle klagen seit Jahren über den Brauch. Schwarze würden als lustige, aber dumme Knechte dargestellt. Regierungschef Mark Rutte sagte, ihm stehe es nicht zu, über die Tradition zu urteilen. "Der Schwarze Peter ist einfach schwarz, das kann ich nicht ändern."

Montag, 1. Dezember 2014

Tödliche Perfektion - Ein Thriller über den Schönheitswahn

In meinem Roman "Tödliche Perfektion", der im dotbooks-Verlag erschienen ist, stehen sich der Jugendwahn und die Vergreisung in der schottischen Sekte Lux Humana gegenüber, die sich selbst als Schaltzentrale der Wissenschaft im Dienste der ewigen Jugend bezeichnet. Sie verfolgt das Ziel, eine Gesellschaft aus vollkommener Schönheit und ohne altersbedingte Erkrankungen entstehen zu lassen - im Zeichen der Makellosigkeit. Heute will keiner mehr alt werden. Die vom Jugendwahn beherrschte Welt und die Genforschung haben dazu beigetragen, den Irrglauben an die menschliche Unsterblichkeit zu nähren. Wollen die Verantwortlichen uns weismachen, dass Schönheit die Abwesenheit von Krankheit in einem makellos jungen Körper bedeutet? Junge Menschen unterziehen sich vor laufender Kamera einer Schönheitsoperation, in der Hoffnung, danach ein Leben als "The Swan" – der Schwan – führen zu können. Mit dieser "Zur Schau"-Stellung hat die Vermarktung von Schönheitsoperationen einen neuen und unrühmlichen Höhepunkt erreicht. Nicht selten zerbrechen vor allem junge Mädchen an dem Wunsch, schöner, schlanker – perfekt zu sein. Das ständige Gefühl, nicht dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen, belastet und schwächt das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Äußerliche Schönheit sagt nichts aus über den Charakter, die Eigenschaften oder Fähigkeiten eines Menschen. Seinen Platz in der Gesellschaft zu finden, mit sich selbst ins Reine zu kommen und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln, wird nicht durch die ästhetische Chirurgie erreicht. Die Diskussion um den Jugendwahn berührt aber nicht nur junge Menschen. Das Alter gehört zu uns und hat seinen Wert – mit und ohne Falten. Schönheit ist nie etwas Absolutes, und Unveränderliches, sondern je nach Wert, hat sie unterschiedliche Gesichter. Wenn Schönheitsoperationen in Fernsehshows oder in Radiosendungen Brustvergrößerungen verlost werden, brauchen wir Denkanstöße. "Ich hoffe, das mit TÖDLICHE PERFEKTION getan zu haben – und dass Sie spannende und unterhaltsame Stunden mit meinem Buch verbracht haben." TÖDLICHE PERFEKTION: Poesie der Macht Thriller Erschienen im dotbooks GmbH Verlag Seiten: ca. 458 Erscheinungsmonat: August 2013 eBook-Preis: 5,99 EUR ISBN: eBook 978-3-95520-253-8 € 5,99

Samstag, 22. November 2014

Astrid Korten: Wer liest kommt weiter

Astrid Korten: Wer liest kommt weiter: Wer liest, kommt weiter. „Gute Leistungen bei der Lesekompetenz bilden die Grundlage guter Ergebnisse in anderen Fächern.“ Diese Aussage...

Wer liest kommt weiter

Wer liest, kommt weiter. „Gute Leistungen bei der Lesekompetenz bilden die Grundlage guter Ergebnisse in anderen Fächern.“ Diese Aussage ist nüchtern und stilistisch nicht gerade brillant, birgt aber Zündstoff. Man findet sie im Bericht zur PISA-Studie 2009. Friedrich Denk hat sie in journalistischer Manier zu einem eingängigen Vier-Wort-Satz verdichtet und daraus einen Titel gemacht: Wer liest, kommt weiter. Ein Sachbuch? Nein, viel mehr: Wer Denk als Motor von Lesungen kennt, zu denen seit 1980 Autorinnen und Autoren wie Ilse Aichinger, Rainer Kunze, Adolf Muschg, Peter Ustinov oder Martin Walser ans Gymnasium der oberbayerischen Kleinstadt Weilheim gereist sind, und wer weiß, dass Denk 1996 eine Intellektuellenrevolte gegen die neue Rechtschreibung anführte, der ahnt, dass dieses Buch nicht einfach ein Buch ist, sondern ein Manifest. Der Germanist Friedrich Denk geht bei seinen emsigen Recherchen in die Vollen, bietet Literaturzitate aus drei Jahrtausenden, von Herodot bis Hürlimann, von Sophokles bis Strauß, zitiert fleißig zig Belege für seine Thesen, die da lauten: Wer liest, übt sein Denken und seine Sinne, schärft sein Fühlen, gewinnt Information und Erkenntnis. Schade nur, dass Denk zu sehr die geisteswissenschaftliche Brille aufhat und naturwissenschaftlich-technische Sachbücher als wertvolle Informationsquelle – gerade im Hinblick auf den Nachwuchsmangel in diesem Bereich – unerwähnt lässt. Allein, beim Lob auf das Lesen, laut Denk nichts anderes als ein Akt „schöpferischen Sehens“, bleibt es nicht. „Warum wird heute weniger gelesen?“, fragt der Autor im zweiten Abschnitt zu Recht. Und er weiß die Antwort: Die visuellen Medien – Fernsehen, Computerspiele, Internet, Smartphones – drängen die Beschäftigung mit dem Buch zurück und führen dazu, dass zum Beispiel „die Amerikaner fast ihre ganze Freizeit vor Bildschirmen“ verbringen und deutsche Schüler bei PISA „ausgerechnet im Lesen erstaunlich schlecht“ abschneiden, mit entsprechenden Folgen (siehe oben!). Verständlich, dass Denk hier eine Medienschelte betreibt, ja als pensionierter Pädagoge betreiben muss. Allerdings gerät seine Darstellung an dieser Stelle zu einem Schwarz-Weiß-Bild, gemäß dem reduktionistischen Motto: Hier das gute Buch, dort das böse Internet. In Wahrheit ist der angeblich negative Einfluss der neuen Medien auf intellektuelle Entwicklung und kognitive Fähigkeiten von der Wissenschaft keineswegs so eindeutig belegt, wie es Friedrich Denk glauben macht. Bücher wie Digitale Demenz von Manfred Spitzer, auf das er sich unter anderem beruft, sind nicht nur unter Medienwissenschaftlern äußerst umstritten, sondern vor allem auch unter Bildungs- und Hirnforschern. Die beiden letzten, jeweils sehr knapp gehaltenen Abschnitte widmen sich den Fragen „Wo, wann und wie können wir lesen?“ und „Was können wir lesen?“ Letztere Frage beantwortet Friedrich Denk zusätzlich im Anhang: 168 Autoren, Künstler, Kritiker und Verleger nennen jeweils drei Bücher, die sie Jugendlichen empfehlen würden. Ein origineller Appell am Ende eines intelligenten und wichtigen Buchs. Das Buch ist auf allen Plattformen erhältlich.

Freitag, 21. November 2014

Astrid Korten: Lesungen:27.11.2014 Buchhandlung Folgner, Essen-Ke...



Astrid Korten: Lesungen:27.11.2014 Buchhandlung Folgner, Essen-Ke...: Lesungen: 27.11.2014 Buchhandlung Folgner, Essen-Kettwig 16.00 Uhr 4.12.2014 Chocolädchen, Essen-Kettwig - 18.00 Uhr 2.1.2015: Lesebühne Mül...

Das böse Geschlecht steht fest!

Teil I: Das böse Geschlecht steht fest! Anmerkungen zum Psychothriller Eiskalter Plan, der am 2.3.2015 edscheint Ob es der böse Mörder ist oder der hinterlistige Betrüger, sei es in Serien oder Spielfilmen – Männer sind die Bösen. Dieses Bild überträgt sich auch in die Realität. Ein Plädoyer, die TV-Macher und ihr Medium, das zunehmend Männer als gefährliche Trottel denunziert, kritisch zu hinterfragen. Essen, eine kleine baumgesäumte Straße in einer gutbürgerlichen Gegend, an einem Donnerstag spätabends kurz vor elf: eine Frau steigt aus einem gerade eingeparkten Auto und stöckelt müde etwa zehn Meter vor mir den Bürgersteig hinunter. Da ich schneller gehe, komme ich ihr näher, sie hört meine Schritte, dreht sich kurz um und beschleunigt ihren Gang. Dennoch habe ich sie bald eingeholt und setze zum Überholen an, da schert die Frau nach rechts aus, bleibt stehen, dreht sich seitlich zu mir um und faucht mich an: was wollen Sie von mir? Ich schreie! Sie ist schätzungsweise Ende vierzig, schlank aber kräftig gebaut, fast einen halben Kopf größer als ich. Völlig verkrampft greift sie mit einer Hand in die Umhängetasche, womöglich zu einem Pfefferspray. Ich bin schon an ihr vorbei, halte erschrocken für Sekundenbruchteile inne und zeige dann beschwichtigend auf den übernächsten Hauseingang: Ich wohne da vorn. Kopfschüttelnd gehe ich weiter und wende mich dann doch noch einmal um: „Ich glaube, Sie sehen zu viel fern.“ Es ist noch nicht lange her, da musste einer der renommiertesten Sexualforscher Deutschlands in dieser Zeitung antreten, die größte Verleumdungskampagne der jüngeren Geschichte einmal mehr zu widerlegen: Gerhard Amendt ist es zu verdanken, wenn eine konsenssedierte Öffentlichkeit hin und wieder aus ihrer feministischen Narkose gerissen wird und sich fragen lassen muss, wie lange sie noch den Slogan "Männer sind Schweine" hinnehmen will. Seit dreieinhalb Jahrzehnten werden Männer pauschal als Schweine diffamiert – warum ausgerechnet Schweine, fragt man sich. Wölfe hingegen, überhaupt Raubtiere hätten doch viel besser zum Fahndungsprofil der Schläger, Mörder und Vergewaltiger gepasst, nein es mussten Schweine sein. In der antiken Mythologie war es nur Kirke, einer Zauberin und unwiderstehlichen Verführerin gegeben, Männer in Schweine, d.h. in willige, anhängliche, nützliche Haustiere zu verwandeln. Man muss kein Psychoanalytiker sein, um den transgenen Indikativ ("M sind S") als verkappte Beschwörungsformel von Amazonen zu lesen, die, jeglicher erotischen Verwandlungsmacht verlustig – und welche militante Feministin hätte jemals einen Mann "bezirzt" –, auf diese Weise ihre narzisstischen Allmachtsfantasien ausagieren. Man wird einwenden, dass auch dieses Fantasma – wie alle seit Beginn der Hochkulturen kursierenden, mythopoetisches Männerwerk ist und womöglich nicht den aktuellen Stand des weiblichen Unbewussten repräsentiert; doch dann müssten wir annehmen, dass die Hohepriesterinnen des Hasses ihren Kampfruf nicht nur ernst, sondern auch wörtlich gemeint haben. In diesem Fall bietet sich eine andere, eine historische Referenz an. Im Mittelalter bezeichnete man Schweinehirten, die in den Klöstern die Ferkel kastrierten, als "Schweinepriester". Der Volksmund schloss daraufhin "kastrieren" und "predigen" kurz und bezeichnet seitdem Menschen, die penetrant unflätig daherreden, ihre Adressaten also mindestens symbolisch kastrieren ("fertigmachen") möchten, als Schweinepriester. Männer zu Schweinen zu erklären, heißt demnach nichts anderes, als sie zur Kastration freizugeben – und entsprechende Taten (wie die von Amendt dokumentierten) a priori zu rechtfertigen. Kastrieren ist ja allemal einfacher als Verwandeln, man braucht nur eine scharfe Klinge und eine gehörige Portion Hass gemischt mit Verachtung fürs andere Geschlecht. Nun spricht einiges dafür, dass die feministische Hassbotschaft, die immer seltener zu hören ist, ihre Adressatinnen nie wirklich überzeugt hat, jedenfalls nicht in statistisch relevanter Anzahl. Die Übernahme einer solchen Diskriminierungsoptik hätte den täglichen Umgang zwischen den Geschlechtern nahezu unmöglich gemacht. Doch das hieße die Erosionswirkungen einer Langzeitkampagne zu unterschätzen: schleichende Gifte machen bekanntlich immun, z. B. gegen sinnliche Evidenz und Weltvertrauen, der Mensch wird schließlich nicht als Paranoiker geboren, selbst als Frau nicht. Man nehme zum Beispiel die kranke Fantasie von Drehbuchautoren, Regisseuren, Fernsehredakteuren und verantwortlichen Programmachern – es sind dieselben, die sich rund ums Jahr bei Preisverleihungen (von der Goldenen Kamera bis zu Adolf Grimme) für ihre Ausnahmeproduktionen feiern lassen: Ist es wirklich purer Quotenzwang, dass jeden Abend und nicht selten auch tagsüber auf jedem Kanal betrogene, geschlagene, verfolgte, verschleppte, verkaufte, verstümmelte, vergewaltigte und ermordete Frauen vorgeführt werden – Zehntausende jährlich bei einem durchschnittlichen TV-Konsum von 4 Stunden pro Tag? Doch nehmen wir einmal an, der organisierte Wahnsinn sei tatsächlich der Quote geschuldet: was sagt das über die kranke Erwartungshaltung der Konsumenten aus? Und was über die Konditionierungen einer Mediengeschichte, die seit Jahrzehnten und in zunehmendem Maße auf diese Horroreffekte setzt. Und rechnen nicht inzwischen Zuschauer beiderlei Geschlechts permanent mit Nachrichten, die bestätigen, was offenbar universeller Konsens ist: Männer sind Schweine? In Manfred Spitzers Buch "Vorsicht Bildschirm!" kann man nachlesen, wie weit die neurobiologisch und soziokulturell gut belegten, öffentlich immer wieder heruntergespielten Nachahmungseffekte bei Kindern und Jugendlichen greifen: Von den Spiegelneuronen immer und immer wieder aktivierte Potenziale speichern Gewaltoptionen als naheliegende Handlungsmuster ab. Der virtuelle Nachvollzug gleicht einer Simulation, die im Langzeitversuch am Ende der Sozialisation genau den Typ Mann hervorzubringen droht, der sich habituell auf Bildschirmen und Leinwänden zur Volksbelustigung austoben darf. Bei allen, die sich nicht mit dieser Figur identifizieren, in erster Linie also Frauen, sorgt solches Training hingegen auf Dauer dafür, dass die Grenze zwischen Realität und Fantasie allmählich verschleift, bis jeder harmlose Passant in der Dunkelheit als potenzieller Aggressor wahrgenommen wird. Mit einer Schule der Nachahmung und einer des Misstrauens ist der pädagogische Fallout des massenmedial beschworenen Geschlechterkriegs aber noch nicht hinreichend erfasst. Erst eine dritte, eine Schule der Desensibilisierung vervollständigt das nihilistische Spektrum. Eine ihrer Folgen ist der allseits beklagte Empathieverlust angesichts realer Gewalt: das Zögern, Wegschauen und Weitergehen, wo dringend Nothilfe gefordert wäre. Ein anderes Indiz für zunehmende Abstumpfung ist die unmerkliche Steigerung der Gewaltdosis, die sie ausgleichen soll, vom Einsatz der Handkamera (für den sadistischen Täterblick) bis zur Kulinarik von Spezialeffekten (für die drastische Visualisierung etwa von Wundkanälen). Bezeichnend ist in diesem Kontext eine dramaturgische Neuerung: Selbst zur Prime Time wird in Krimis und Thrillern (und längst nicht nur amerikanischer oder schwedischer Produktion) immer häufiger auf das Nonplusultra des Verbrechers, auf den Serientäter zurückgegriffen. Abgesehen von einer spätpubertären Faszination für das Böse rächt sich hier die serielle Machart der immergleichen Plots an den armseligen Visionen der Schreibtischtäter selbst, die im Denken und Handeln ihrer Anti-Helden letztlich die Verkörperung ihres eigenen Metiers inszenieren. Fazit: auch in TV- und Filmstudios müssen Männer das Geschäft der Frauen erledigen, ihre Selbststilisierung als Opfer und die komplementäre Dämonisierung der maskulinen Akteure. Neu ist allenfalls, dass sie sich – ihr Selbst- und Fremdbild – dabei gleich mit erledigen.

Teil II: Warum Männer ihre Liebste nicht heiraten

Teil II: Die Böse Frau Warum Männer ihre Allerliebste nicht heiraten. (Anmerkungen zum Psychothriller Eiskalter Plan, der am 2.3.2015 erscheint) Viele Männer vermeiden heute Beziehungen. Wenn es doch einmal passiert ist, versuchen sie sich aus der Beziehung wieder zu befreien. Beliebte Sprüche unter Männern zeugen von der Angst, an der Kette einer Frau zu liegen, und davon, dass man "seine Freiheit" braucht. Rockstars hüten ihr Image als unverheiratete, "freie", abenteuerlustige Männer. Und warum neigen so viele Männer dazu, Frauen zu schlagen, sogar die, die sie lieben? Die Kindheit der meisten Jungen ist - zwar unbewusst, aber doch sehr intensiv - mit Gefühlen für die Mutter verbunden. Als Kind fühlen sich die meisten Jungen ihrer Mutter sehr nahe. Sie verbringen ihre Zeit oft lieber mit ihr als mit ihrem Vater. Kommen sie allerdings in die Pubertät, geraten sie unter den gesellschaftlichen Druck, sich von der Mutter zu lösen. "Bleib nicht am Schürzenzipfel deiner Mutter hängen!" und "Sei kein Waschlappen", heißt es. Von Jungen wird erwartet, dass sie ihre neue Identität als "ganzer Kerl" unter Beweis stellen, indem sie sich von ihrer Mutter distanzieren oder sie sogar lächerlich machen, und das vor allem vor Freunden, vor dem Vater und vor Brüdern. Lassen wir einen Jungen namens George erzählen: "Wenn die anderen Jungs bei mir sind und meine Mutter mir dann vorschreiben will, welche Sendung ich mir im Fernsehen anschauen darf, dann ist das demütigend. Da sag' ich nur: ,Halt die Klappe!' Die Jungs sind von so was richtig beeindruckt. ,Du lässt dir von deiner Mutter nichts mehr erzählen', sagt der größte von den Jungs dann schmunzelnd." Jungen lernen, dass sie sich entscheiden müssen: Um von anderen Vertretern des männlichen Geschlechts respektiert zu werden, um sich einen Platz in der Welt zu sichern, müssen sie alles ablegen, was als "weibliches" oder "kindliches" Verhalten gilt. "Sich männlich verhalten" heißt soviel wie das Gegenteil von "weiblich" sein. Die Gesellschaft richtet an Jungen die konkrete Erwartung, dass sie während der Pubertät ihre Bindungen - und ihre Identität - wechseln. Dieses "Brechen" mit der Mutter im Kindesalter setzt die Jungen einer ernstlichen geistigen und gefühlsmäßigen Belastung aus. Die meisten bekommen Schuldgefühle: Sie empfinden, dass sie sich gegenüber einer Person, die sie lieben und die wiederum sie liebt, illoyal verhalten, und glauben gleichzeitig, dass sie kaum eine andere Wahl haben ("Sie hätte nicht von mir verlangen sollen, dass ich den Fernseher ausmache. Ich wollte ihr doch gar nicht weh tun."). Andere kommen in einer bekannten Umkehrung psychologischer Logik zu dem Eindruck, dass ihre Mutter sie verlassen hat. Das Motto lautet dann: "Auf Frauen kann man sich eben nicht verlassen." Anders ausgedrückt: Die Psyche eines Jungen im Kindesalter gerät unter den Eindruck einer traumatischen psychologischen und emotionalen Veränderung des Umfelds, von der viele freudianische und postfreudianische Psychologen behaupten, sie sei "hormonell" bedingt und ganz "natürlich" - was heißen soll, dass die Nähe von Jungen zu ihrer Mutter "natürlicherweise" endet, weil während der Pubertät männliche "Hormone" dafür sorgen, dass Jungen sich von ihren Müttern distanzieren. Folgt man den Aussagen, die ich während meiner Forschungsarbeit von Jungen zu hören bekam, dann sorgen in Wahrheit eher andere Gründe dafür, dass sich ihr Verhalten ändert: nämlich die Hänseleien ihrer Mitschüler und ihrer Väter, wenn sie mit "Weibern" zusammen sind oder "weich" sind "wie ein Mädchen". Dieser Drang, "männliche Überlegenheit" unter Beweis zu stellen, ist für alle Beteiligten schmerzvoll. Vielen Frauen bleibt nichts anderes übrig, als sich während einer Liebesbeziehung oder einer Ehe den Kopf zu zerbrechen, warum ihr Mann anfangs leidenschaftlich und liebevoll, später aber abweisend, ja feindselig oder sogar gewalttätig reagiert. Die Schuldgefühle der Männer aus dem Verrat an der Mutter können ihre Beziehungen mit anderen Frauen für den Rest ihres Lebens überschatten. Sie reagieren unter Umständen ärgerlich auf das, was sie als unausgesprochene "Ansprüche" von Frauen wahrnehmen, das heißt auf ihre eigene verschüttete Erinnerung an die Verletztheit ihrer Mutter. Oder die Liebe einer Frau holt verschüttete Schuld- und Angstgefühle an die Oberfläche, die nur allzuleicht verlagert werden können auf die "böse" Frau, die sie "provoziert" oder "verführt". In meiner Studie zu Männern habe ich festgestellt, dass die meisten Männer sich gar nicht wohlfühlen, wenn sie verliebt sind, und dass die meisten ausgerechnet die Frau nicht heiraten, die sie am leidenschaftlichsten lieben. Und der Großteil ist stolz darauf - stolz, seine "Gefühle unter Kontrolle" zu haben. Die Gründe dafür reichen zurück zu dem Liebeskonzept, das sie als kleine Jungen erlernt haben, und zwar im Zusammenhang mit der ersten wichtigen Frau in ihrem Leben: Es kann nicht von Dauer sein, du musst lernen, kalt zu bleiben! Diese Gefühlsverwirrung haftet nicht nur der Art an, wie viele Männer Frauen sehen, sondern auch ihren sexuellen Empfindungen. In sexueller Hinsicht ist das Geschlechtsleben der meisten Jungen unbewusst, aber doch sehr intensiv mit Gefühlen für die Mutter verbunden. Sie ist die Frau, mit der sie am vertrautesten sind: Sie sind von ihr geküsst worden, haben ihren Körper gesehen, haben ihre Arme um sich gespürt. Sie ist diejenige, die sie gefüttert und angezogen hat. Doch in der Pubertät ändert sich das alles. Die "Pubertät", das heißt das "sexuelle Erwachen" von Jungen, stellt sich zwischen dem zehnten und zwölften Lebensjahr ein, wenn Veränderungen im Körper der Jungen zum ersten Mal einen vollständigen Orgasmus möglich machen. Bei den meisten Jungen beginnt dann eine äußerst heftige Masturbationsphase. "Mir ist das als eine Zeit der Geheimnisse in Erinnerung", berichtet ein Junge, "in der sich rund um mich eine vollständige zweite Welt auftat." Was in früheren psychologischen Theorien nicht beachtet wurde, ist der Umstand, dass die Jungen zur gleichen Zeit, in der sie sehr intensive sexuelle Empfindungen bekommen, auch die oben beschriebene moralische und emotionale Krise in der Beziehung zu ihrer Mutter durchmachen. Dass die Jungen sich zur selben Zeit von ihrer Mutter distanzieren, in der sie starke sexuelle Empfindungen aufkeimen spüren, führt bei ihnen zur Entwicklung einer besonderen, von Hassliebe geprägten Art der Sexualität und der Erotik - zu einer Sexualität, die mit Gefühlen von Schuld und Ärger verbunden ist. Da ihre Sexualität zur selben Zeit erwacht, in der sie lernen, ihre Mutter und "die weibliche Art" zurückzuweisen, und da etliche Mütter zu dieser Zeit (in einem Versuch, die gewohnte Nähe beizubehalten) mit umso mehr "Liebe" und "Verständnis" reagieren, erfährt das Muster seine Verstärkung. Getreu ihrer neuen Denkungsart bedeutet die Fortführung der mütterlichen Fürsorge für die Jungen, dass ihre Mutter sich erniedrigt, und das hat Auswirkungen auf die Art, wie die Jungen die von einer Frau kommende "Liebe" zu definieren lernen. William trifft eine typische Aussage: "Ich habe mich gefragt, wie weit ich gehen kann, bevor sie aufhört, so nett zu mir zu sein. Als kürzlich mein Freund bei mir war und wir in der Küche ein paar Gläser zerbrochen hatten, habe ich zu ihm gesagt: ,Komm, wir lassen die Scherben liegen und warten ab, was sie tut.' Wir haben gewettet: Ich habe gesagt, dass sie die Scherben wegmacht, und er hat dagegengehalten. Ich habe gewonnen." Überrascht es nach dieser Beschreibung, dass es Männern normal und erotisch erscheinen kann, eine Frau demütigen zu wollen, wenn sie sie gleichzeitig auch küssen wollen? Ist das Liebe? Ja und nein. Die Männer stecken in der Klemme. Der Großteil von ihnen sieht das Patriarchat nicht als Zaun, der sie einschließt, sondern sie sehen ihre wunderbaren "Privilegien" - und vergessen, dass sie selbst keine freien Beziehungen haben können, wenn sie andere an der Kette liegen.

FIRST LOVE

Die erste Liebe - unvergessen Der Schwerkraft trotzen. Auf einer Wolke schweben mit Schmetterlingen im Bauch. Wer kennt diese aufregenden Gefühle nicht? Ich glaube, ich hatte solche Gefühle zum ersten Mal, als ich zwölf Jahre war und mir ein Jungen aus dem benachbarten Ort über den Weg lief. Er wusste nichts von meinen Gefühlen und ich lebte diese erste Liebe einige Monate lang auf eine platonische Weise. Jahre später traf ich den "Jungen" bei einem Klassentreffen wieder und war erstaunt. Die Gefühle, die ich als Zwölfjährige für ihn hegte, waren die Gefühle einer Pubertierenden gewesen, kaum mehr. Dennoch war dieser Junge meine platonische "First Love". Die erste Liebe ist ein Wirbelsturm der Gefühle. Sich verlieben und glücklich sein - wie geht das? Immerhin unterscheidet sich bereits die Art und Weise, wie wir uns verlieben, grundlegend voneinander: Manchen Menschen reicht schon ein flüchtiger Blick ihres Schwarms, um die Gefühlsachterbahn anzuschmeißen. Amor rückt ihnen urplötzlich zu Leibe. Ein hübsches Gesicht, ein witziger Spruch, eine herzensgute Tat: Aus welchen Gründen wir uns verlieben, scheint sehr unterschiedlich zu sein. Lassen sich die Ursachen für Liebe denn überhaupt nicht fassen? Nein, denn es gibt es keine einheitliche Definition für die Liebe. Na toll. Soll das tatsächlich schon das Ende der Fahnenstange sein? Schließlich wollen wir uns alle verlieben und eine möglichst lange Beziehung führen. Dafür muss sich das Geheimnis Liebe doch zumindest ein Stück weit entschlüsseln lassen. Erst kommt die emotional intensive Verliebtheit, anschließend die rationale Liebe. Die hohe Energie des Verliebtseins könnte man so zusammenfassen, dass die Person, in die wir verliebt sind, unser Leben interessant machen und uns verstehen soll. Verliebtheit blendet. Sie kann dafür sorgen, dass wir gut gemeinte Ratschläge ignorieren. Oder uns verstellen, um unserem Schwarm zu gefallen. Und nicht zuletzt kann sie auch dafür sorgen, dass wir uns in die falsche Person vergucken. Liebe hingegen ist rationaler. Sie ist eher eine Entscheidung als eine Emotion. Die andere Person wird sichtbarer in ihren Macken und Schwächen. Dass viele Menschen von ihrer Freundin oder ihrem Freund erwarten würden, gleichzeitig intelligent, witzig, sexy, tiefgründig, sportlich, sinnlich, kreativ und was auch immer zu sein, sei einfach zu viel verlangt. Romantik und Realität einander anzugleichen und Gefühle und Denken in Einklang zu bringen, so dass rationale Entscheidungen und Gefühle gute Teamplayer sind. Das Patentrezept für jede Altersstufe. Wer zum ersten Mal verliebt ist, nimmt die Welt plötzlich ganz anders wahr. Doch die junge Liebe ist selten beständig: Die meisten erstmalig Verliebten trennen sich nach relativ kurzer Zeit wieder. In jungen Jahren ist man oft schwer in der Lage, sich längerfristig zu binden. Man verliebt sich neu und der Verlassene erlebt den ersten Liebeskummer: "Nie wieder will ich mich verlieben!" Doch die erste Liebe muss nicht immer eine kurze sein: Für manche Menschen ist sie sogar der Beginn einer langen Beziehung. Eine Zeit, die dem eigenen Leben eine Prägung gibt. Die erste Liebe - unvergessen? Liebesbriefe, Händchen halten, der erste Kuss. Diese positiven Ersterfahrungen sind schwerlich zu vergessen. Die erste Liebe bleibt für die meisten Menschen eine schöne Erinnerung. Die Liebe war jung und lag mit ihren Möglichkeiten und Geheimnissen noch vor uns. Eine Erinnerung, die das Herz erwärmt.

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Freitag, 2. Mai 2014